Krankentransportwagen (KTW)
  Ein Krankentransportwagen ist zum Transport von Nichtnotfallpatienten vorgesehen, die jedoch einer "kleinen" Überwachung durch Fachpersonal bedürfen. Ebenso ist ein KTW für Patienten, die auf Grund Ihrer Krankheit im Liegen befördert werden müssen, oder für Patienten, die zwar sitzen, aber nicht mehr gehen können, gedacht. Im Krankentransportwagen werden auch Patienten transportiert, die an einer infektiösen Krankheit leiden und die deshalb nicht mit einem Taxi oder sonstigen öffentlichen Verkehrsmitteln fahren dürfen.
So erledigt der KTW zum Beispiel Fahrten von der Wohnung in die Dialyse und zurück, auch Einweisungen von einer Arztpraxis ins Krankenhaus werden vom KTW gefahren, ebenso Verlegungsfahrten zwischen Kliniken oder auch Heimfahrten von einem Krankenhaus in die Wohnung oder zu einer Rehabilitationsklinik.

Krankentransportwagen haben eine Ausrüstung an Bord, um bei Notfallpatienten erste lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen und leichter verletzte Personen selbst zu versorgen und transportieren.

Besetzt sind KTWs nach dem baden-württembergischen Landesrettungsdienstgesetz mit mindestens einem Rettungssanitäter und einer geeigneten Person, die dann als Fahrer eingesetzt wird.

Als Basisfahrzeug dient hierfür z.B. ein Mercedes-Benz Vito mit langem Radstand, ein Mercedes-Benz Sprinter mit kurzem Radstand, ein VW T5 oder speziell ausgebaute Mercedes E-Klasse-Fahrzeuge.




Rettungswagen (RTW)
  Der Rettungswagen hat eine Ausstattung an Bord, um bei Patienten lebensrettende Maßnahmen durchzuführen, diese Patienten zu stabilisieren und mit einer dauernden Überwachung einem geeigneten Krankenhaus zuzuführen. So befindet sich an Bord eines RTWs neben zahlreichen Medikamenten auch eine Einheit um ein "Monitoring", also Überwachung, am Patienten durchzuführen. Dazu gehört neben einem transportables EKG-Gerät mit integrietem Defibrillator und einem Pulsoxymeter (misst den Puls und die Sauerstoffsättigung im Blut) auch z.B. eine Blutdruckmanschette. Natürlich sind an Bord jedes Rettungswagens auch die Instrumente und Materialien um einen Patienten künstlich zu beatmen. Zusätzlich befindet sich auf dem Rettungswagen Schienungsmaterial um Frakturen zu schienen und um einen schonenden Transport z.B. mittels einer Vakuummatratze durchzuführen. Die wichtigsten Geräte und Instrumente sind auch nochmals in drei Notfallkoffern bzw. Rucksäcken (Kreislauf, Atmung und Baby/Kinder) untergebracht, die zum Patienten in dessen Wohnung mitgenommen werden können.
Die RTWs können auch für Notfallverlegungen oder Intensivverlegungsfahrten eingesetzt werden.

Zur Besatzung gehört laut Landesrettungsdienstgesetz mindestens ein Rettungsassistent als verantwortliche Person und als Fahrer mindestens ein Rettungshelfer, in Stuttgart wird als zweite Person auf den RTWs ein Rettungssanitäter (als Mindestausbildungsstand) eingesetzt.

Als Basisfahrzeug der Rettungswagen dient meistens ein Mercedes-Benz Sprinter oder VW Crafter. Entweder wurde der Aufbau in der normalen Bauweise belassen oder ein Kofferaufbau dafür aufgesetzt. Der Kofferaufbau bietet im Gegenteil zum normalen Ausbau etwas mehr Platz. Natürlich gibt es auch RTWs, die andere Fahrzeugtypen als Basisfahrzeug haben.




Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)
 

Das NEF ist wie ein Rettungswagen (nur ohne Patientenraum und -trage) ausgestattet. Zudem werden im Notarzteinsatzfahrzeug spezielle Geräte und Medikamente vorgehalten, die nur selten zum Einsatz kommen. Es bietet zusätzlich noch Material zur Einsatzleitung an einer kleinen Einsatzstelle. Mit dem NEF wird der Notarzt unabhängig vom RTW zum Notfallort gefahren.

Der Fahrer des NEF ist Rettungsassistent und der Notarzt ist Arzt mit einem speziellen Fachkundenachweis.

Die NEFs sind meistens kleinere, wendige Fahrzeuge, zum Beispiel Mercedes-Benz C-Klasse Kombi, Mercedes-Benz Viano, Mercede M-Klasse, VW T5, VW Touareg oder Kombiversionen von Audi..





Großraum-Rettungswagen (G-RTW)
  Ein Großraum-Rettungswagen ist für den Großschadensfall konzipiert. Er bietet für mehrere Patienten gleichzeitig Platz. Die Besonderheit daran ist, dass in einem G-RTW mehrere schwerverletzte Patienten gleichzeitig liegend behandelt und transportiert werden können. Neben diesen Schwerverletzten bietet ein solcher G-RTW auch Platz für den gleichzeitige Transport und die Behandlung von leichtverletzten, sitzenden Patienten. Natürlich führt ein Großraum-Rettungswagen, wie sein "kleiner Bruder" auch, die entsprechenden Geräte und Materialien - in höherer Stückzahl versteht sich - mit. Es besteht zudem die Möglichkeit, einen schwergewichtigen Patienten, der im normalen Rettungswagen nicht transportiert werden könnte, zu transportieren. Dazu befindet sich in diesem Fahrzeug eine spezielle Trage für schwergewichtige Patienten.

Im Einsatzfall wird der Großraum-Rettungswagen mit entsprechendem Personal (Notarzt, Rettungsassistenten und Rettungssanitätern, sowie dem Fahrer) besetzt.

Als Grundfahrzeug haben sich Omnibusse bewährt, die entsprechend ausgebaut werden. In Stuttgart basiert der G-RTW auf einem Mercedes-Benz Citaro.




Notarztwagen (NAW)
  Der Notarztwagen wird im eigentlichen Sinne nur noch äußerst selten betrieben. Zu einem Rettungswagen mit dessen Besatzung käme noch ein Notarzt hinzu. Mittlerweile wird der Notarzt aber unabhängig vom RTW zum Notfallort gefahren, so dass der Rettungswagen mit dem Zusteigen des Notarztes am Einsatzort zum NAW wird. Ein NAW ist also ein Rettungswagen mit Notarzt an Bord. Zur Einsatzstelle gefahren wird der Notarzt mit dem Notarzteinsatzfahrzeug. Wegen der höheren Flexibilität hat sich das sogenannte "Rendevouz-System" fast überall durchgesetzt.

So gibt es aber auch Spezialfahrzeuge, die als NAW fahren. Dies könnte zum Beispiel ein Baby-Notarztwagen sein, der mit speziellem Federungssytem und einem Transportinkubator ausgerüstet ist. In einem Baby-NAW, in dem Neu- und Frühgeborene schondend von der Geburtsklinik ins Kinderkrankenhaus gefahren werden, ist die Halterung für den Inkubator quer zu Fahrtrichtung eingebaut.

Gefahren wird der Baby-NAW von einer RTW-Besatzung, die zusätzlich mindestens einen Neonatologen (Arzt auf der Früh- und Neugeborenenintensivstation) und eine Kinderkrankenschwester von der gleichen Intensivstation zur Versorgung der Patienten mitnimmt.




Intensivtransportwagen (ITW)
  Ein Intensivtransportwagen ist ein - in der Regel - mit (Not-)Arzt besetztes Fahrzeug, welches über spezielle Geräte für den meist auch längeren Transport eines intensivpflichtigen Patienten verfügt. Dafür werden in den Fahrzeugen mehrere Spritzenpumpen, ein transportables Intensivbeatmungsgerät und eine spezielle Monitoreinheit vorgehalten. Meistens haben die ITW Befestigungsmaterial, um weiteres medizinisches Gerät für den Transport sicher im Fahrzeug transportieren zu können.




Einsatzleitwagen (ELW)
  Zur Leitung an größeren Einsatzstellen, z.B. größere Brände, Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten oder einem MANV (Massenanfall von Verletzten) fährt der zuständige OrgL-RD (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) oder EL-RD (Einsatzleiter Rettungsdienst) mit dem Einsatzleitwagen zur Einsatzstelle. Mit dem ELW kann ständig Kontakt zur Leitstelle gehelten werden und das Fahrzeug hat diverse weitere Materialien an Bord, die für größere Einsatze benötigt werden (z.B. Faxgerät, mehrere Funkgeräte und Handfunkgeräte, Kennzeichnungswesten, Anhängekarten für Verletzte, usw.). Der OrgL-RD koordiniert vor Ort die medizinischen Einsatzkräfte in Absprache mit den Einsatzleitern der Berufsfeuerwehr, der Polizei und dem eventuell ebenfalls im Einsatz befindlichen Leitenden Notarztes. Der OrgL-RD verannlasst über die Leitstelle auch die Suche und Anmeldung in geeigneten Kliniken.

Der OrgL-RD ist Rettungsassistent mit längerer Berufserfahrung und oftmals auch der Ausbildung zum Leitstellendisponent, der in einem Kurs an einer Rettungsdienstschule geschult wird.

Als Basisfahrzeug für ELWs dienten hierfür z.B. Mercedes-Benz Vito oder Ford Transit.




Abrollbehälter (AB)
 
Was sich beim Brandschutz bewährt hat, ist auch für den Rettungsdienst geeignet. Nach diesem Motto gibt es für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, also im Falle eines MANVs (Massenanfall von Verletzten), spezielle Wechselbehältnisse. Ein Wechselladerfahrzeug kann entsprechend des benötigten Materiales den dazugehörigen Abrollbehälter schnell auf und an der Einsatzstelle wieder abladen. Diese Behälter sind nach ihrem geplanten Einsatzgebiet ausgebaut bzw. ausgerüstet. So gibt es meist Abrollbehälter, die keinen Behandlungsplatz im Inneren bieten, dafür aber Zelte und eine Großzahl an medizinischem Equipment mit sich führen. Diese Abrollbehälter ermöglichen im Notfall eine Versorgung von mehreren verletzten Personen.